François Auguste René Rodin

François Auguste René Rodin war ein französischer Bildhauer und Zeichner. Er wurde am 12. November 1840 in Paris geboren.  Am 17. November 1917 starb er in Meudon.

Weniger seine Gemälde werden heute als Kunstdrucke gehandelt, sondern vielmehr Aufnahmen seiner Plastiken und Skulpturen. Mit ihm begann nämlich das Zeitalter dieser modernen Form der Kunst.

Rodin stammte aus einer konservativen Beamtenfamilie. Sein Vater arbeitete in der Polizeiverwaltung. Mit 13 Jahren wurde Rodin 1853 Schüler der École Spéciale de Dessin et de Mathématiques. Im darauf folgenden Jahr wechselte er an die École des Arts Décoratifs. Dort blieb er bis 1862. Während dieser Zeit versuchte er mehrmals vergeblich mit seinen Gemälden als Student an der berühmten École nationale supérieure des beaux-arts de Paris aufgenommen zu werden.

Als 1862 seine Schwester starb, geriet Rodin in eine Lebenskrise, und er trat dem Orden Pères du Saint-Sacrement bei. Doch schon beim Eintritt in den Orden wurde er für sein künstlerisches Schaffen für alle Zeit freigestellt.

Zwei Jahre später wurde Rodin Schüler von Albert-Ernest Carrier-Belleuse. Er folgte seinem Meister 1870 nach Brüssel. In dieser – zunächst – sehr fruchtbaren Zusammenarbeit entstanden einige Gemälde und Kunstdrucke. Aber die künstlerische Auseinandersetzung wuchs zu einem handfesten Streit aus. Rodin trennte sich 1870 von Carrier-Belleuse. Ab dieser Zeit erfuhr Rodin durch öffentliche Aufträge auch seine erste künstlerische Anerkennung.

In den Jahren 1875/76 unternahm Rodin eine Studienreise nach Italien, um das Geheimnis Michelangelos zu entschlüsseln. Dessen Gemälde und Kunstdrucke faszinierten ihn. 1877 kehrte er wieder nach Paris zurück, unter anderem, um Frankreichs gotische Kathedralen zu studieren. Die Porzellanmanufaktur in Sèvres nahm Rodin für die Jahre 1879/82 unter Vertrag. 1883 lernte Rodin Camille Claudel kennen. Sie wurde zuerst seine Schülerin, später seine Geliebte.

1894 ließ sich Rodin in Meudon nieder und scharte dort einen Kreis junger Schriftsteller und Künstler um sich. Neben Gemälden und Malereien, standen aber vor Allem Plastiken im Vordergrund. „Sie sind es, der in unserem Jahrhundert die glorreichste, die vollendetste Verkörperung der plastischen Kunst darstellt”, so der zeitgenössische prominente Kunstkritiker Octave Mirbeau zu Rodin.

Um die Jahrhundertwende nahm Rodin an den frühen Ausstellungen der Pastel Society teil. Bei der Weltausstellung in Paris 1900 wurden im Pavillon Rodin 171 seiner Werke präsentiert. Im Jahr 1904 lernte er die Malerin Gwen John aus Wales kennen, sie wurde sein Modell und für etwa zehn Jahre seine Geliebte. In den Jahren 1905/06 war Rainer Maria Rilke als Privatsekretär Rodins tätig. Im Pariser Hôtel Biron installierte Rodin 1907 ein weiteres Atelier, das heute als Musée Rodin zu besichtigen ist.

Im Alter von 76 Jahren heiratete Rodin im Januar 1917 seine langjährige Lebensgefährtin Rose Beuret, die jedoch bereits im Februar an einer Lungenentzündung starb. Am 17. November 1917 starb Auguste Rodin in Meudon.

Neben dem Musée Rodin in Paris widmen sich das Musée Rodin in Meudon und das Rodin Museum in Philadelphia dem Leben und Werk des Künstlers. Eine umfangreiche Sammlung seiner Arbeiten ist zudem im Nationalmuseum für westliche Kunst in Tokio zu sehen.

Auguste Rodin gilt als ein bedeutender Wegbereiter der Moderne. Er setzte neue Maßstäbe vor allem auf dem Gebiet der plastischen Kunst. Aber auch Gemälde und Kunstdrucke seiner Nachfolger beeinflusste er auf verschiedenste Weise.

Werke:

  • 1863 Büste des Peter Eymard
  • 1864 Der Mann mit der gebrochenen Nase
  • 1875/76 Das Eherne Zeitalter
  • 1877 Der Besiegte
  • 1878 Johannes der Täufer
  • 1879 Ruf zu den Waffen
  • 1882 Büste des Bildhauers Jules Dalou
  • 1893 Balzac, Aktstudie
  • 1884 Denkmal der Bürger von Calais
  • 1878 Schreitender Mann
  • 1880 Adam oder der große Schatten
  • 1880 Der Denker
  • 1881 Eva
  • 1881 Die drei Schatten
  • 1884 Fugit amor
  • 1884 Ewiger Frühling
  • 1885 Geiz und Wollust
  • 1885 Das Höllentor
  • 1885 Die Danaide
  • 1885 Toilette der Venus
  • 1886 Faun und Nymphe
  • 1886 Der Kuss
  • 1887 Die Zentaurin
  • 1889 Das ewige Idol
  • 1894 Christus und Magdalena
  • 1895 Der Fall eines Engels
  • 1897 Denkmal für Balzac
  • 1905 Paolo und Francesca
  • 1907 Büste der Helene von Nostitz
  • 1908 La Cathédrale
  • 1909 Denkmal für Victor Hugo
  • 1909 Torso einer jungen Frau
  • 1910 Tanzstudien