Jean Guichard

Jean Guichard wurde am 28. April 1952 in Paris geboren. Er ist ein französischer Künstler der Gegenwart. Statt Gemälde sind Guichards Kunstwerke seit jeher Fotografien. Besonders beliebt sind die Kunstdrucke seiner Leuchtturm-Bilder.

Guichard war von früh auf fasziniert von fernen Ländern. Dies war auch der Grund, der ihn bewegte seinen Wehrdienst bei der Marine zu leisten. Neufundland und Grönland zählten zu seinen zahlreichen Standorten. Dort erwarb er auch seine erste Nikon. Finanzieren konnte er diese erste Kamera durch den Verkauf von Fotos an die Crew – Hier begann Jean Guichards Karriere als Foto-Künstler.

Nach der Marine-Zeit trat Guichard als Fotograf in das PR-Amt des Wirtschaftsministerium ein. Er begleitete in dieser Eigenschaft den damaligen Minister auf seinen Reisen. Auf dem Gebiet der Fotoreportage sammelte er für seinen weiteren Werdegang wertvolle Erfahrungen.

In den Jahren 1977 bis 1984 war er als Fotojournalist für die Agentur Sygma tätig, für die er viele Reportagen und eine Reihe von Prominenten-Porträts schuf. Beispielsweise von Eric Tabarly, Jacques Chirac, Jacques Delors, Marie-France Garaud, André Giraud, François Mitterrand oder René Monory.

Der vielseitige Künstler lieferte der Agentur Reiseberichte (Afrika, Argentinien, Antarktis, Australien), deckte sportliche Ereignisse, internationale Nachrichten, Kriegsgeschehnisse und dergleichen ab. Er platzierte seine Fotografien auf Titelseiten renommierter Pressemedien. Le Figaro Magazine, Paris Match, VSD, Newsweek, oder Time zählen dazu. Auch deutsche Illustrierte, wie die Bunte oder der Stern zählten zu seinen Abnehmern. Durch diese Präsenz schuf er die Grundlage dafür, dass seine Kunstdrucke später sehr schnell kursierten.

Ende der 80er Jahre begann  Jean Guichard mit seinen berühmten Leuchtturm-Fotografien.  1989 nahm er im bretonischen Département Finistère sieben Bilder des französischen Leuchtturmes „Phare de la Jument“ auf. Er fotografierte während eines Sturmes bei Windstärke 10 und gelangte mit dieser Fotokette zu Weltruhm. Sie zeigen, wie eine an dem Turm hochschlagende Welle den Leuchtturmwächter Théodore Malgorne zu erfassen droht. Malgorne hatte das Geräusch von Guichards Hubschrauber für das des Rettungshubschraubers gehalten und schaute aus der geöffneten Tür. Er erkannte seinen Fehler rechtzeitig und zog sich zurück, bevor die Welle über ihm zusammenschlagen konnte. Das Werk brachte Guichard den zweiten Preis des World Press Photo Awards (Pressefoto des Jahres) ein.

Das erste Buch mit Fotos über Leuchttürme gab Guichard 1992 unter dem Originaltitel „Phares“ bei Ouest-France heraus. Es wurde mehrmals prämiert.  Es folgten unter anderem zwei Fotobände über Ägypten bei dem Verleger Solar.

Guichard setzt sich auch weiterhin mit dem Thema der Leuchttürme auseinander. Bekannt sind auch seine Bilder des bretonischen Leuchtturms Le Four. Diese werden oft in einer Serie von drei Bildern abgedruckt, in deren Verlauf eine Welle am Leuchtturm zusammenschlägt und fast die ganze Länge des Turms einhüllt. Kunstdrucke und Poster von Guichards imposanten  Fotoreihen zieren heute viele Wohnräume.

Kunstliebhaber schätzen im Besonderen die Leuchtturmreihe. Im Zusammenklang stünden die Naturgewalt des Meeres, die nostalgische Symbolkraft des Leuchtturmes und die modernen Technik der präzisen Fotografie.

Guichard präsentiert eine gegenwärtige Kunstform, die  heutzutage durchaus an einer Wand mit traditionellen Kunstdrucken, etwa  Gemälden von Rembrandt, hängen darf.

Einige seiner Werke:

  • Pierres noires, mer d’lroise, 25 janvier 2001
  • L’Abeille flandre dans le passage de Fromveur, Ouessant, 2001
  • Phare de Fanad Head, Irlande
  • Phare de Slyne Head, Galway, Irlande